

Nachgefragt bei Cornelia Funke
Das Interview mit der berühmten Schriftstellerin in voller Länge
Cornelia erzähl doch mal...
Welches sind deine Lieblingsbücher?
Der König auf Camelot von T.H.White und die Brautprinzessin von William Goldman. Und viele, viele mehr!
Hast du immer für deine eigenen Kinder geschrieben oder eher für fremde Leser*innen?
Ich hab auch schon Bücher geschrieben, bevor ich eigene Kinder hatte. Aber es war immer eine wunderbare Hilfe, wenn ich ihnen die Geschichten vorlesen konnte. Denn sie fanden immer alle Fehler.
Schreibst du mit Stift und Papier oder direkt am Computer?
Ich bereite ein Buch in Notizbüchern vor. Aber wenn ich anfange zu schreiben, tue ich das im Computer.
Wann hast du angefangen zu schreiben?
Sehr spät. Mit 28.
Wo und wie kommen dir die guten Ideen?
Die Welt ist aus Geschichten gemacht. Es ist bloß schwer zu entscheiden, welche man zuerst erzählen will. Ideen gibt es viel zu viele.
Warum finden Erwachsene es so wichtig, dass Kinder lesen?
Manche erinnern sich vielleicht daran, wie glücklich es sie mal gemacht hat. Aber wenn sie nicht selbst lesen, wie wollen sie da Kindern erzählen, dass sie es tun sollen? Für mich waren Bücher immer Fenster und Türen , die mir versprachen, dass die Welt groß und voller Abenteuer ist. Und sie hatten recht.
Wie kann man Schriftstellerin werden?
Indem man Geschichten erzählt und sie aufschreibt. Und sie dann so lange poliert und besser macht, bis sie wie ein Lied sind, das von der Welt singt.
Warst du gut in der Schule, zum Beispiel in Deutsch?
Erst sehr spät. Anfangs hab ich immer viel zu viel und am Thema vorbei geschrieben. Bis die Lehrer merkten, dass ich das vielleicht einfach etwas anders mache.
Liest du immer oder schaust du auch fern?
Ich schaue sehr gern fern. Abends hab ich oft Wortvergiftung vom Schreiben. Dann brauch ich Bilder.
Muss man viel wissen, um Schriftstellerin zu werden?
Man muss neugierig auf die Welt sein und auf alles, was im eigenen Herzen geschieht.
Wirst du auf der Straße erkannt, weil du so berühmt bist?
Nein, zum Glück nicht.
Wo ist dein Lieblingsplatz zum Schreiben?
Das wechselt jeden Tag.
Was machst du am liebsten mit anderen zusammen?
Einfach zusammen essen, sitzen, lachen.
Hast du alle Geschichten vor dem Schreiben fertig im Kopf?
O nein. Das wäre ja furchtbar langweilig! Ich will nie wissen, wie es ausgeht!